...und jetzt zum südlichsten Ende Europas

Tag 8 / 08.05.2015:


Um 10.00 Uhr, bei über 20 Grad und Sonnenschein sattelten wir die Ponys um die letzte Bratwurst vor Amerika zu essen... Nach 5 Stunden kamen wir am "Cabo de São Vincente" an, bestellten uns die sagenumwobene Bratwurst, bekamen beide das "Certificado" und aßen die äußerst gute Bratwurst. Wir schauten uns noch ein wenig an dem Leuchtturm um und fuhren dann, nicht ohne nochmals eine Bratwurst zu vertilgen, zum Campingplatz "Yelloh! Village Turiscampo" in der Nähe von Lagos. Dieser Platz gehört zu den besten Plätzen, die wir auf unserer Tour kennengelernt haben! Angefangen von den freundlichen Damen an der Rezeption, über die Infrastruktur (Supermarkt, Café und Restaurant, Pool mit Whirlpool und erstklassigen Sanitäranlagen) bis hin zu den netten Nachbarn, war alles rund. Unser Zelt stellten wir kurzerhand im Halbschatten zwischen ein paar Bäumen auf. Wir begaben uns dann zum Supermarkt und kauften Weißbrot und frische Wurst. Den Abend verbrachten wir in der Campingplatz Bar, zuerst draußen am Pool und später in der Bar selbst. Herrlich!








Tag 9 / 09.05.2015:

Um 08.00 Uhr wurden wir durch die Sonne geweckt. Nach dem duschen frühstückten wir in der Bar. Es war inzwischen so warm, dass wir mit grauen an das anziehen der Moped Klamotten dachten. Um 10.00 Uhr und durchgeschwitzt ging es los in Richtung "El Puerto de Santa Maria" um unsere müden Häupter auf dem Campingplatz "Las Dunas" abzulegen. Die Fahrt führte uns von Portugal über das spanische Cádiz bei brüllender Hitze an unser Ziel. Die Strecke war total schön! Als wir um 17.00 Uhr ankamen, zeigte mein Thermometer immer noch 29 Grad! Wir bekamen einen schönen Platz zugewiesen und auf unsere Frage, wo denn der nächste Supermarkt sei wurde uns gesagt, der ist nur ca. 200 Meter die Straße entlang... wir vermuten, dass ein spanischer Meter mindestens sieben deutsche Meter sind! Nach ca. 1.500 Metern erreichten wir den klimatisierten Tempel des Konsums. Kauften Brötchen, Bier, Wasser und Pflaster (der Lange hatte sich eine prima Blase gelaufen) und marschierten zurück. Bevor wir jedoch am Platz ankamen, lud der Atlantik uns zum Baden ein...phantastisch! Wir stürzten uns in die Fluten und erholten uns im Sand liegend, eine Dose Estrella trinkend von den Strapazen des Tages.

Zurück am Zelt gingen wir ausgiebig duschen und waren bereits während des Rückweges wieder durchgeschwitzt...

Wir setzten uns auf eine kleine Mauer, die unseren Platz eingrenzte und tranken ein paar Dosen leckeren Pils.

Der Tag neigte sich dem Ende, eine Abkühlung war jedoch nicht festzustellen...aber wir wollten es ja so!






Tag 10 / 10.05.2015:

Heute werden wir unser Ziel der Tour, Tarifa, erreichen. Abfahrt war nach einem kleinen Kaffee und einem Brötchen gegen 08:00 Uhr. Je näher wir dem Ziel kamen, umso mehr kam Sturm auf. Teilweise gab es Böen, die uns fast das weiterfahren unmöglich machten. Um ca. 13.00 Uhr kamen wir völlig erledigt in Tarifa an. Überall auf den Straßen waren Sandverwehungen. Wir machten uns zu Fuß auf den Weg zum Hafen...es war kaum auszuhalten sosehr tat der Sand im Gesicht weh. Nach kurzem Foto machten wir uns umgehend aus dem Staub. Souvenirs kauften wir in einem Strassenkiosk auf dem Weg nach Gibraltar. Um 15.00 Uhr passierten wir die Grenze nach Gibraltar. Auf jeden Fall wollten wir auf den "Rock". Also stellten wir und an der Seilbahn an. Vor uns waren ja "nur" gefühlt 2000 Menschen! Irgendwie ging es nicht voran...plötzlich sprach uns ein Mann an und fragte, ob wir auf den Felsen wollen. Wie sich herausstellte, verkaufte der gute Mann keine Karten für die Seilbahn, sondern für eine Tour auf den Felsen mit dem Taxi. Die Kosten waren gleich, uns war heiß, der Wagen war klimatisiert und der Fahrer meinte, dass er im Gegensatz zur Seilbahn, alle Sehenswürdigkeiten tatsächlich anfahren würde. Wir stiegen ein, warteten noch auf weitere vier Fahrgäste und los ging die wilde Fahrt. Der Fahrer hat nicht zuviel versprochen 😜. Wir haben häufig die Seilbahnfahrer gesehen, die jeden Berg zu Fuß bei über 30 Grad erklimmen mussten. Wir wurden zu jedem Aussichtspunkt im kühlen Van chauffiert. Wir könnten sogar sehen, wie ein Flugzeug mitten in der Stadt landete (hierzu wird die Hauptstraße gesperrt und kurzerhand wird daraus ein Stückchen der Landebahn). Wieder unten angekommen kaufte ich noch t-Shirts für meine beiden Töchter...
Von Gibraltar ging es dann zum Campingplatz "La Casita" in San Roque. Hier konnten wir für je 13,00 Euro unser Zelt aufstellen. Der Platz ist klein aber fein. Wir waren die einzigen Touristen, bei den anderen Gästen handelte es sich um Dauercamper, die am Abend (es war ja Sonntag) wieder wegfuhren. Der Lange baute das Zelt auf während ich schnell zum (bereits geschlossenen) Kiosk flitzte, um Getränke zu kaufen. Der Sohn der Betreiberin holte netterweise seine Mutter und ich konnte den Einkauf tätigen. Über das Essen machten wir uns keine Gedanken, schließlich hatten wir ein Restaurant im Eingangsbereich des Platzes gesehen...leider war hier auch geschlossen. So gab es Bauernfrühstück vom Gaskocher. Während des Kochens fiel mir auf, dass ich für meine Töchter Souvenirs aus Gibraltar gekauft hatte, für meinen Sohn jedoch nicht😫 wir beschlossenem nächsten Morgen nochmal Gibraltar zu besuchen, dort zu frühstücken, zu tanken und ein Souvenir für den Sohn zu besorgen.













Tag 11 / 11.05.2015:

Um 10.00 Uhr bei gut 28 Grad ging es zurück nach Gibraltar. Nach dem Kauf eines t-Shirts und dem "Genuss" eines sündhaft teuren Frühstücks tankten wir für 10,56 englischen Pfund und führen in Richtung Granada. Wir kamen völlig erledigt bei 40 Grad um 17.30 Uhr am Campingplatz "Sierra Nevada" an. Der deutschsprachige Rezeptionist erklärte uns, dass es für die Jahreszeit viel zu warm sei...und wies uns einen schönen schattigen Platz zu. Der Pool war leider noch geschlossen und die Duschen gaben nur heißes Wasser ab. Um der Hitze zu entgehen, gingen wir in einen Supermarkt, der offensichtlich gerade erst eröffnet hatte. In den schier endlosen klimatisierten Gängen gab es alles was das Herz begehrt. Wir wollten allerdings nur etwas kaltes flüssiges... Nach ca. 2 Stunden gingen wir Richtung Kasse, da fiel dem Langen ein, dass wir ja unseren Hammer für die Zeltheringe zerstört haben. Wir suchten zuerst selbstständig, dann mithilfe einer Verkäuferin und fanden leider keinen Ersatz für unseren Hammer. Wir fragten uns, wie wir die Getränke kühl halten können. Hier kam mir die Idee, wir kaufen eine möglichst große Anzahl von Eiswürfeln, zwei stabile Einkaufstüten, packen das Eis in die Tüten und die Getränke dazu und schon ist der Kühlschrank fertig.Nach dem bezahlen unserer Getränke blieben wir im Ausgangsbereich bei einer Pizzeria stehen und kauften zwei Stückchen Pizza und zwei Cola. Die Pizza war O.K., die Cola schön kalt. Jetzt ab zum Platz. Hier konnten wir garnicht so schnell trinken wie wir die Flüssigkeit wieder verloren. Der Kühlschrank arbeitete dafür total gut. Am späten Abend gingen wir in die Campingbar und tranken noch ein "Frischbier". Wir wollten am nächsten Morgen sehr zeitig aufstehen um die Alhambra zu besuchen. Bei der Hitze war an schlafen jedoch kaum zu denken.






Tag 12 / 12.05.2015:


Bereits um 08.30 Uhr zeigt das Thermometer 35 Grad. Wir bauen das Zelt ab und essen ein Croissant, welches wir am Vortag im Supermarkt gekauft haben. Als wir gerade starten wollen, sehe ich, wie das Moped vom Langen Sprit verliert...blöd. Es hatte sich aber nur eine Schelle von der Benzinleitung gelöst. Nun aber ab zur Alhambra... als wir dort ankamen, parkten wir die Mopeds auf dem Großraumparkplatz ab und machten uns bei inzwischen 40 Grad auf den Weg zu den Kassenhäuschen. Wir stellten uns in der Schlange an und nach knapp 45 Minuten waren wir auch schon dran. Der Kartenverkäufer fragte uns irgendetwas auf spanisch und wir nickten nur. Es gab zwei Karten und wir machten uns auf den Weg zu den Schließfächern im Keller. Hier schlossen wir die Helme, die Jacken, Nierengurte etc. ein und gingen dann zu der Dame an der Einlasskontrolle, zeigten unsere Tickets vor und wollten bereits durchgehen als sie sagte " ihre Karten gelten erst ab 14.30 Uhr..."! Ein Missverständnis dachten wir, aber leider war das nicht so. Wir überlegten, was wir machen sollten, es war schließlich erst 10.30 Uhr...warten bei der Hitze in Motorradstiefeln und Motorradhose kam nicht in Betracht. Der lange meinte, er geht mal los und verkauft die Karten an jemanden aus der inzwischen sehr sehr langen Warteschlange. Und tatsächlich brachte er ein Paar aus Österreich mit, die die Karten für den Nachmittag kauften. Wir hingegen schmissen uns in unsere schön warmen Klamotten und machten uns auf den Weg zur Sierra Nevada. Über wunderschöne Straßen ging es bis zu den Sesselliften und den Touristentempeln der Sierra Nevada. Hier war wegen Saisonende (Skigebiet) leider schon alles geschlossen. Also wieder den ganzen Weg zurück bis nach Granada und von dort aus in die Nähe von Almeria auf den Campingplatz "Andalucia Playa, Camping Roquetas" in Roquetas de Mar. Um 17.00 Uhr rollten wir auf die Rezeption zu. Ein Stellplatz, direkt am Pool, war schnell gefunden. Zelt aufgebaut, Nudeln mit Bolognese gekocht, Bier getrunken und ab zum Strand. Kurz ins Mittelmeer gesprungen und relaxen im Schatten einer Palme...herrlich. Dann zurück auf den Platz und in den Pool...was will man mehr! Wir beschlossen hier einen Tag länger zu bleiben. Abends rauchten wir eine Zigarre und tranken ein Glas Rotwein, welchen wir im Campingplatz eigenen Supermarkt kauften.










Tag 13 / 13.05.2015:

Gegen 07.00 Uhr wurden wir bei ca. 28 Grad und Sonnenschein wach.

Um 09.00 Uhr waren wir die ersten und einzigen Gäste an dem herrlichen Pool. Wir genossen den Vormittag im Schatten einer Palme und kühlten uns immer wieder im Pool ab. Auch die Versorgung mit Kaltgetränken klappte dank des Supermarktes sehr gut.
Um 13.00 Uhr wurde der Pool für die Zeit der Siesta geschlossen. Wir wechselten ans Meer. Im warmen Sand und im Halbschatten einer großen Palme liegend, machten wir ein Mittagsschläfchen...wir wachte
n auf und der Lange hatte einen schönen Sonnenbrand. Zurück am Pool legten wir uns auf die bequemen Liegestühle, die wir zuvor in den Schatten brachten. Im platzeigenen Supermarkt kauften wir uns eine Wassermelone und ein paar Brötchen und eine leckere Salami. Unser spätes Mittagsmahl war klasse.
Abends streiften wir auf dem Campingplatz herum und lernten einen deutschen "Aussteiger" mit Wohnmobil kennen...der Mann, der zuvor in Spanien gearbeitet hatte erklärte uns, dass in Deutschland alles schlechter sei. Das Gesundheitssystem in Spanien wäre vi
el besser (warum hatte er dann kaum noch Zähne?). Wir unterhielten uns noch einige Zeit, rauchten eine Zigarre, tranken ein San Miguel und verabschiedeten uns dann.
Am Zelt angekommen wollten wir noch ein wenig davor sitzen...leider hatte der Hocker vom Langen darauf keine Lust und versagte krachend seinen Dienst, der Lange fand sich auf dem Rücken liegend auf dem Boden wieder. Diese Position behielt er, in Ermangelung einer Sitzgelegenheit einfach bei...
Irgendwann gingen wir in die Koje und ein schöner Tag ging zu Ende.




Tag 14 / 14.05.2015|:

Bei brütender Hitze machten wir uns um 10.00 Uhr auf die Socken um nach 7 Stunden Fahrt durch die erbarmungslos scheinende Sonne auf dem Campingplatz "Costa Blanca" in der Nähe von Alicante anzukommen. Die Fahrt selber war völlig unspektakulär. Der Campingplatz entschädigte uns jedoch dafür. Über unserem Stellplatz wurden gerade Schilfmatten angebracht, die für Schatten sorgten. Die Poolbar, die wir nach dem Zellbau aufsuchten um unsere trockenen Kehlen zu spülen, war für die nächsten zwei Stunden unsere Heimat. Zum frisch gezapften Bier gab es vom Haus leckere gemischte Vorspeisen und Brot, ein Gedicht.
Wir gingen zum Zelt holten unsere Duschklamotten und duschten. Der Lange zauberte am Platz noch ein Gläschen spanischen Brandy (Gran-Duque-D'alba) aus einem seiner Seitenkoffer und wir genossen den Schatten unter den Schilfmatten. Zum Abendessen gab es Ravioli, die wir zuvor in einem Aldi Markt in der Nähe des Platzes gekauft hatten. Anzumerken ist, dass der Lange von einem nicht bewohnten Mietbungalow zwei Stapelstühle "besorgte", auf denen wir es uns bequem machten. Wir quatschten noch ein paar Stunden und gingen zufrieden in die Falle.